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„Frenesi“: Show mischt Musik, Kabarett, Ausschweifungen und schwulen Slang

Die Show „Frenesi“ ist in São Paulo zu sehen. Das Stück, eine Mischung aus Kabarett, Performance, Musical und Nonsens, bringt einige interessante Referenzen mit und ist einen Besuch wert.

Cristina Mutarelli schreibt den Text zusammen mit Naum Alves de Souza – der Regisseurin der Show – und die Schauspielerin selbst spielt in der Produktion die Rolle von Iveta, einem altmodischen, unflätigen, absurden und politisch inkorrekten Star.

Im Laufe des Stücks bringt Iveta zahlreiche Beziehungen an die Oberfläche. Beim ersten Auftritt der Figur mit riesiger Sonnenbrille erinnert sie stark an den Transvestiten Divine, den Star des Filmemachers John Waters. Doch bald wendet sie sich anderen Ikonen zu: einer Fellin-Figur, einer dekadenten Sängerin – sie singt sogar „O Amor e o Poder“, Rosanas Klassiker – und wird schließlich mit Dilma Roussef verglichen.

Gegenüber Mutarelli auf der Bühne spielt ein Quartett von Schauspielern sowie das DeLyra Orchestra, das die Songs der Show live begleitet.

Einer der Reize des Textes ist Ivetas Respektlosigkeit, die links und rechts Slang und Ausdrücke wie „My Ass!“ verwendet. Irgendwann kommt es zu einer kleinen Kussorgie, bei der die Schauspielerinnen Iveta auf den Mund küssen.

Die Bedeutung des Duos Cristina Mutarelli und Naum Alves de Souza für die brasilianische Popkultur ist unbestritten. Seit den 70er Jahren zeigen beide mit der Gruppe Pod Minoga ihr Talent in Theater, Kino und Fernsehen. Schon allein aufgrund ihrer Geschichte ist die Show sehenswert. Und es ist immer wieder eine Genugtuung, eine Showfrau wie Mutarelli live zu sehen, gepaart mit Naums Kreativität als Regisseurin.

Service:
Frenesie
Von Naum Alves de Souza und Cristina Mutarelli
Regie führte Naum Alves de Souza
Dienstags und mittwochs um 21 Uhr bis 01. September
CB – Club Belfiori
R. Brigadeiro Galvão, 871 – Barra Funda
R $ 30

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