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Beim Karneval 2015 stiehlt der schwule Kuss die Show, aber die Punktzahl liegt immer noch bei 5

Wer am Karneval 2015 teilnahm oder die Artikel auf Promi-Websites verfolgte, stieß offenbar auf etwas anderes als bei vergangenen Karnevalen. Schwule, lesbische und Bi-Küsse, ob spontan oder geplant, kommen in verschiedenen Teilen des Landes vor.

+ Theodoro Cochrane küsst im Karneval eine Moreno-Katze

Nicht, dass es bei anderen Karnevalen nicht auch zu schwulen Küssen gekommen wäre – das passierte immer oft! Aber es geschah nicht mehr heimlich, im Dunkeln der Kabine, diskret oder fern von Kameraobjektiven oder den Nachrichten. Als ob es ein Recht nur für die „Mutigsten“ wäre.

Diesmal ging es mit der Zustimmung der Trio-Diven einher – und zwar Ivete Sangalo, Daniela Mercury, Schwarzes Gil und Claudia Leitte. Sie ermutigten zu Küssen und sprachen von Vorurteilslosigkeit und schufen einen Raum, in dem sich schwule Paare wie jedes heterosexuelle Paar vergnügen können. Und wer würde es wagen, dem „Eigentümer“ der Partei zu widersprechen?

Daher küssten sich anonyme und sogar berühmte Menschen ohne Angst vor dem veralteten „Ist er?“ und mit großem Medienecho.

Der Schauspieler Theodoro Cochrane erschien und gab einer geheimnisvollen Brünetten einen köstlichen Kuss. Dann war es an Jean Wyllys, einen mitfühlenden Kuss zu geben. Und Ex-BBB Nathália Casassola küsst Ex-Fazenda Angelis Borges. Die Website Ego beispielsweise machte einen konkreten Vermerk: „Gay Kiss Marks Carnival 2015“ und brachte eine Galerie mit verschiedenen Knutschereien. 

+ Jean Wyllys küsst auch beim Karneval 2015

Aber wenn der Kuss der Protagonist war und viele Menschen die Möglichkeit hatten, sich zu küssen, warum steht dann im Titel des Artikels die Note 5?

Trotz der freien Liebe auf der Party tauchten im Internet auch Videos und Nachrichten über homophobe Übergriffe auf. Darunter der Fall gegen ein schwules Paar und einen heterosexuellen Freund, die in Ipanema von einer Gruppe von Tyrannen mit Stöcken angegriffen wurden. Mit anderen Worten: Zwischen der Serpentine, dem schwulen Kuss, der Arbeit hinter den Kulissen und einem Stock befinden wir uns immer noch mitten auf dem Laufsteg der Gleichberechtigung.

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